Ein seltenes persönliches Jubiläum feierte am 1. Weihnachtstag der aus Warstein gebürtige und bekannte Pfarrer i. R. Fritz Enste in der Hirtenmesse des Weihnachtsmorgens. Vor genau 70 Jahren hatte der passionierte Orgelliebhaber zum ersten Mal an der Orgel der Alten Kirche gesessen und dort die festliche Weihnachtsliturgie als 14jähriger begleitet. Und auch nach 70 Jahren legte der seiner Heimatstadt Warstein verbundene Geistliche zum Schluss der Eucharistiefeier sein Messgewand ab um die Orgelbühne zu betreten und mit kraftvollen Akkorden zum Auszug der Gläubigen aufzuspielen. Pfarrer i.R. Fritz Enste war als ältestes Kind der Familie Enste-Groven 1935 auf der Rangestraße in Warstein geboren worden und hatte bereits früh die Liebe zur Musik entdeckt. Nach seiner Schulzeit und dem Abitur am Gymnasium der Benediktiner in Meschede studierte er in Paderborn und Freiburg Theologie und Philosophie und feierte 1962 seine Priesterweihe und Primiz. Auch während seiner seelsorglichen Arbeit in verschiedenen Kirchengemeinden in Dortmund war er immer der Kirchenmusik und dabei vor allem dem Orgelspiel verbunden, 30 Jahre über hatte er einen Lehrauftrag an der Staatl. Musikhochschule in Dortmund inne. Auch heute führt den 84jährigen Geistlichen bei seinen vielen Aufenthalten in Warstein, vorrangig mit Jugendlichen aus Dortmund im „Haus Viktoria“ im Bilsteintal, immer einmal wieder der Weg zur Orgel und zur Alten Kirche, in der er einst vom damaligen Warsteiner Pfarrer Adolf Menge (1942-1955) um die musikalische Unterstützung im Gottesdienst gebeten wurde. Pfarrer Menge war selbst ein großer Förderer der Alten Kirche und ließ in der unmittelbaren Nachkriegszeit eine neue Orgel in das altehrwürdige Gotteshaus einbauen und ermöglichte die Anschaffung eines neuen Geläuts im Jahre 1946. Auch regelmäßige Gottesdienste fanden seit diesen Jahren wieder in dem jahrhundertealten Kirchengebäude statt. Ortsvorsteher Dietmar Lange, der selbst jahrzehntelang an der Orgel in der Alten Kirche spielte, gratulierte dem an der Orgel musizierenden Pfarrer und überreichte aus dem Pfarrarchiv St. Pankratius die vom damaligen Pfarrer Adolf Menge vor 70 Jahren auf den Tag genau für das Weihnachtsfest 1949 verfasste Niederschrift über die verkündeten Mitteilungen aus dem kirchlichen Leben Warsteins.
Ortsvorsteher Dietmar Lange gratulierte dem beliebten Warsteiner Geistlichen noch auf der Orgelbühne in der Alten Kirche.